Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

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Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

Foto: © Kinderhilfe e.V.

Beglei­tung in schwie­ri­gen Zeiten

Die Dia­gno­se zu erhal­ten, dass ein Fami­li­en­mit­glied lebens­be­droh­lich erkrankt ist, ver­setzt die gesam­te Fami­lie in Angst und Sor­gen – bis hin zu Ver­zweif­lung und hoff­nungs­lo­ser Über­for­de­rung. Im Mit­tel­punkt steht dabei natür­lich die Gesund­heit des Betrof­fe­nen, aber auch die orga­ni­sa­to­ri­schen, finan­zi­el­len und pfle­ge­ri­schen Her­aus­for­de­run­gen, die auf die Fami­lie zukom­men, lösen oft­mals Unsi­cher­heit aus. Hier bie­tet der Kin­der­hil­fe e.V. neben viel­fäl­ti­gen Bera­tungs­an­ge­bo­ten auch eine Beglei­tung in der Fami­lie an. Alle Ange­bo­te sind kos­ten­los und kön­nen – sofern gewünscht – im häus­li­chen Umfeld statt­fin­den. Wir haben mit Kat­rin Lüb­be vom Kin­der­hil­fe e.V. und mit Hei­ko Weiss­haupt, der dort ehren­amt­lich arbei­tet, gesprochen.

Lie­be Frau Lüb­be, wenn ich in Ihre Räum­lich­kei­ten kom­me, fällt mir als Ers­tes die fami­liä­re Atmo­sphä­re auf, die hier herrscht. Heu­te ist ja Tag der offe­nen Tür und es sind Ehren­amt­li­che sowie Betrof­fe­ne da.

Ja, dan­ke. Das ist auch unser Ziel, alle sol­len sich wohl und auf­ge­ho­ben füh­len. Wir sind hier eine schö­ne Gemein­schaft. Eini­ge der Ehren­amt­li­chen sind schon vie­le Jah­re dabei.

Wer kommt zu Ihnen in die Beratung?

Wir sind ein Kin­der- und Fami­li­en­hos­piz­dienst und uns gibt es hier seit 2018. Wir beglei­ten Eltern und Fami­li­en, in denen die Kin­der erkrankt sind, aber auch Kin­der und Jugend­li­che, deren Eltern erkrankt sind, das ist wich­tig! Es gibt neben der psy­cho­so­zia­len Bera­tung und der Beglei­tung durch Familienhelfer*innen auch Ange­bo­te wie Trau­er­grup­pen, Geschwis­ter­grup­pen, Feri­en- und Erho­lungs­an­ge­bo­te und vie­les mehr. Wir betreu­en der­zeit 90 Fami­li­en hier in Pots­dam und naher Umgebung.

Wie machen Sie das?

Wir haupt­amt­li­chen Bera­ten­den sind Sozi­al­ar­bei­te­rin­nen oder Kran­ken­schwes­tern. Aber ohne die fast 90 ehren­amt­li­chen Familienhelfer*innen wäre unse­re Arbeit gar nicht möglich.

Und wie kom­men die Ehren­amt­li­chen zu Ihnen?

Vie­le kom­men zu uns, weil sie etwas Sinn­vol­les suchen. Wir bil­den sie in einem 10-mona­ti­gen Kurs aus. Nicht alle haben die Kapa­zi­tät, ein­mal die Woche in eine Fami­lie zu gehen. Aber bei Pro­jek­ten wie Geschwis­ter- und Feri­en­an­ge­bo­ten brau­chen wir Unterstützung.

So wie durch Sie, Herr Weisshaupt?

Ja, ich bin schon sechs oder sie­ben Jah­re dabei. Mitt­ler­wei­le bin ich aus­ge­bil­de­ter Fami­li­en- und Trau­er­be­glei­ter. Ich mag Soli­da­ri­tät, und wenn wir uns alle ein biss­chen hel­fen, ist es leich­ter. Das ist mein Antrieb.

Was fin­den Sie am bes­ten an die­sem Ehrenamt?

Ich mag es, wenn ich mei­nen Anteil dazu bei­tra­gen kann, Fami­li­en zu ent­las­ten, glück­li­che Kin­der zu sehen, weil wir was Schö­nes zusam­men erlebt haben, und ich unter­stüt­ze ger­ne die tol­le Arbeit, die hier geleis­tet wird.

Wie oft gibt es den Kurs, Frau Lüb­be? Und was ler­nen die Ehren­amt­li­chen dort?

Wir star­ten ein­mal im Jahr. Der nächs­te Kurs beginnt im Juni. Es sind noch Plät­ze frei. Die Ehren­amt­li­chen wer­den gut aus­ge­bil­det und beglei­tet. Man muss gut für die­se Arbeit vor­be­rei­tet sein. Was macht das Fami­li­en­sys­tem? Wie müs­sen die ein­zel­nen Fami­li­en­mit­glie­der unter­stützt wer­den? Wie ist es mit der Kom­mu­ni­ka­ti­on? Wel­che eige­nen Gren­zen habe ich? Wie schüt­ze ich mich, so dass ich hilf­reich blei­be? Die­se und wei­te­re The­men bespre­chen wir in 120 Stun­den Aus­bil­dung mit den 12 Teilnehmenden.

Und wie kann man dort mitmachen?

Ger­ne ein­fach bei uns anfra­gen. Ich gebe ger­ne Infor­ma­tio­nen dazu. Der Info­abend zum Kurs fin­det am 14. Juni 2023 um 18 Uhr in der Bera­tungs­stel­le des Kin­der­hil­fe e.V. statt.

Kin­der­hil­fe e.V., Len­né­str. 74/75, 14471 Pots­dam, 0331.81 32 76 03, akhd@kinderhilfe-ev.de

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