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Foto: Oksana Kuzmina/AdobeStock

Zäh­ne put­zen – 7 Tipps, wie es bes­ser klappt

Zäh­ne­put­zen gehört bei vie­len Kin­dern nicht zu den belieb­ten Tätig­kei­ten, und tat­säch­lich haben eini­ge immer neue Aus­flüch­te parat oder auch lau­ten Pro­test. Man kann unwil­li­ge Kin­der in Bezug aufs Zäh­ne­put­zen viel­leicht sogar ver­ste­hen – auch Erwach­se­nen kommt die täg­li­che Zahn­putz-Rou­ti­ne bis­wei­len etwas öde vor. Nur kön­nen die die Fol­gen von man­geln­der Zahn­pfle­ge bes­ser überblicken.

Kin­dern ist das in der Regel noch nicht mög­lich, daher soll­te ihnen in ers­ter Linie mit Ver­ständ­nis für die Situa­ti­on begeg­net wer­den. Das ändert natür­lich nichts an der Tat­sa­che, dass Zahn­pfle­ge über­aus wich­tig ist.

Gar nicht sinn­voll ist es, bei Unwil­len mit Zahn­schmer­zen oder dem Gang zum Zahn­arzt zu dro­hen. Zäh­ne­put­zen darf nicht zur Zwangs­maß­nah­me wer­den und die Zahn­arzt­pra­xis soll­te für Kin­der ein posi­ti­ver Ort blei­ben. Also bes­ser Fan­ta­sie wal­ten las­sen und unse­re Tipps ausprobieren!

TIPP 1:
Den Sinn des Zäh­ne­put­zens erklä­ren und das Wie – auf ver­ständ­li­che Weise

Zäh­ne­put­zen ist für klei­ne Kin­der ein abs­trak­ter Pro­zess. Es wird ihnen etwas abver­langt, das sie als läs­tig emp­fin­den und des­sen Sinn sie nicht erken­nen. Schließ­lich könn­te man die Zeit doch viel bes­ser zum Spie­len nut­zen. Erklä­re dei­nem Kind, war­um Zahn­pfle­ge wich­tig ist und zei­ge ihm, dass mit der Bürs­te die Zäh­ne geschrubbt wer­den müs­sen, um Ver­un­rei­ni­gun­gen zu lösen. Put­zen nach dem KAI-Prin­zip ver­hin­dert, dass Zahn­flä­chen ver­ges­sen werden.

TIPP 2:
Zahn­bürs­te und Zahn­pas­ta selbst aus­su­chen lassen

Wäh­rend der ora­len Pha­se (Säug­lings­zeit bis 2. Lebens­jahr) neh­men Kin­der eine Zahn­bürs­te sofort in den Mund und tes­ten sie. Auch wenn das zunächst nichts mit Zäh­ne­put­zen zu tun hat, soll­ten Eltern es unter­stüt­zen. Ist dein Kind alt genug, kann es selbst eine Zahn­bürs­te aus­su­chen (am bes­ten nicht als Aus­wahl aus dem kom­plet­ten Regal, son­dern zwi­schen drei von dir vor­ausge­wähl­ten). Eine alters­ge­rech­te Zahn­bürs­te mit bun­ten Moti­ven, Tier­köp­fen oder der­glei­chen macht Freu­de und wird lie­ber benutzt.

Auch an Zahn­cremes gibt es eine gro­ße Aus­wahl. Von Min­ze bis Tut­ti Frut­ti wer­den zahl­rei­che Vari­an­ten ange­bo­ten. Fra­ge dein Kind nach sei­nen Vor­lie­ben und akzep­tie­re, wenn es eine Sor­te mal nicht mag und lie­ber wech­seln möchte.

TIPP 3:
Ein Vor­bild beim Zäh­ne­put­zen sein

Kin­der wol­len in vie­len Din­gen so sein wie ihre Eltern. Wenn dein Kind also sieht, dass Mama oder Papa die Zäh­ne putzt, kann das dazu füh­ren, dass es mit­ma­chen möch­te. Meist bekom­men die Klei­nen gar nicht mit, wie die Eltern sich um die eige­nen Zäh­ne küm­mern, was an den ande­ren Auf­steh- und Bett­geh­zei­ten der Erwach­se­nen liegt. Man muss es also bewusst ein­rich­ten und viel­leicht ein­mal mehr put­zen als Eltern­teil. Wenn man als gutes Bei­spiel vor­an­geht, kann dies bei Kin­dern Wun­der wirken.

TIPP 4:
Eine Zahn­bürs­te wie die von Mama

Viel­leicht putzt dein Kind die Zäh­ne lie­ber, wenn es das ein biss­chen tun kann wie Mama oder Papa. Benutzt du eine elek­tri­sche Zahn­bürs­te, könn­te das auch für dein Kind span­nend sein. Es gibt sogar spe­zi­el­le elek­tri­sche Zahn­bürs­ten für Kin­der. Sie eig­nen sich ab cir­ca 3 Jah­ren, da vor­her die Koor­di­na­ti­on noch nicht aus­rei­chend aus­ge­prägt ist und Ver­let­zun­gen an den Zäh­nen und am Zahn­fleisch mög­lich sind. Auch sind die Hand­tei­le der Zahn­bürs­ten recht schwer, um von klei­nen Hän­den sicher gehal­ten und an alle Stel­len bewegt zu wer­den. Man­che Zahnärzt*innen emp­feh­len daher, bis zum 5. Geburts­tag zu war­ten. So eine Zahn­bürs­te wie die der Gro­ßen kann für neu­en Elan beim Put­zen sorgen!

TIPP 5:
Zahn­putz-Geschich­ten machen das Zäh­ne­put­zen spannend

Wenn du dei­nem Kind das Put­zen der Zäh­ne erklärst, muss das nicht unbe­dingt nur sach­lich und tro­cken gesche­hen. Ver­pa­cke den Zahn­putz-Pro­zess in eine span­nen­de Geschich­te. Ein alter Klas­si­ker ist die von Kari­us und Bak­tus, die in den Zäh­nen der Kin­der woh­nen. Lass dei­ner Fan­ta­sie frei­en Lauf!

TIPP 6:
Eine Sand­uhr gibt die Zeit vor und macht Spaß

Zwei bis drei Minu­ten soll­te man die Zäh­ne put­zen, damit Essens­res­te und Zahn­ver­un­rei­ni­gun­gen aus dem Mund ent­fernt wer­den. Für ein Kind ist so eine Zeit­span­ne ganz schlecht ein­schätz­bar. Schon zwei Minu­ten kön­nen sich wie eine Ewig­keit anfüh­len. Eine Sand­uhr ver­kürzt die Zeit natür­lich nicht, kann aber Freu­de brin­gen. Sie ist ein beson­de­rer Gegen­stand und weckt Inter­es­se, wenn sie selbst benutzt wer­den darf.

TIPP 7:
Mit Musik geht alles leichter

… auch das Zäh­ne­put­zen. Und Kin­der lie­ben Ritua­le. Des­halb hilft es, wenn beim Zäh­ne­put­zen bei­spiels­wei­se immer ein bestimm­tes Lied gehört wird oder wenn Eltern eins sin­gen. Es gibt sogar spe­zi­el­le Zahn­putz-Songs, eini­ge zum Vor­sin­gen fin­dest du hier.

Müs­sen Eltern nachputzen?

Eltern soll­ten die Zäh­ne ihrer Kin­der min­des­tens ein­mal am Tag nach­put­zen, und zwar so lan­ge, bis das Kind flüs­sig schrei­ben gelernt hat. Dann erst ist die Hand­mo­to­rik ent­spre­chend aus­ge­reift. Gut ist es, wenn beim Put­zen vor­ne ange­fan­gen wird und dann sanft, aber gründ­lich vom Lip­pen­bänd­chen zu den seit­li­chen Zäh­nen geputzt wird. Es ist wich­tig, bei Babys das Lip­pen­bänd­chen im Ober­kie­fer zu scho­nen, es ist beson­ders schmerzempfindlich.

Was ist das Beson­de­re an einer Kinderzahnarztpraxis?

Es gibt eini­ge Mög­lich­kei­ten, ein Kind zum Zäh­ne­put­zen zu moti­vie­ren. Druck soll­te kei­ne der gewähl­ten Metho­den sein und hat meist einen gegen­tei­li­gen Effekt. Mit der rich­ti­gen Zahn­pfle­ge bleibt dein Kind hof­fent­lich von schlim­me­ren Zahn­pro­ble­men ver­schont. Den­noch soll­te in regel­mä­ßi­gen Abstän­den ein Besuch in einer Zahn­arzt­pra­xis statt­fin­den, anfangs am bes­ten, bevor etwas gemacht wer­den muss.

In spe­zi­el­len Kin­der­zahn­arzt­pra­xen ver­rät oft­mals schon die Aus­stat­tung von War­te­be­reich und Sprech­zim­mer, dass sich Kin­der beson­ders will­kom­men füh­len können.

Kinderzahnärzt*innen sind dafür geschult, Bedürf­nis­sen von Kin­dern zu begeg­nen. Sie erhal­ten eine ent­spre­chen­de Aus­bil­dung und Fort­bil­dun­gen, in wel­chen sie bei­spiels­wei­se ler­nen, opti­mal mit den Ängs­ten ihrer klei­nen Patient*­in­nen umzu­ge­hen. Dazu gehört neben dem ein­fühl­sa­men, kind­ge­rech­ten Umgang ein sanf­tes Her­an­füh­ren an Zahn­be­hand­lun­gen mit ver­ständ­li­chen Erklä­run­gen und Geduld.

Auch aus fach­li­cher Sicht kann es durch­aus sinn­voll sein, eine Kinderzahnärzt*in zu wäh­len. Denn Milch­zäh­ne sind anders auf­ge­baut als blei­ben­de. Bei­spiels­wei­se besit­zen die­se einen viel dün­ne­ren Schmelz. Es ist also Vor­sicht gebo­ten, denn die/der Behan­deln­de kommt schnel­ler an den Nerv des Zah­nes ran. Kinderzahnärzt*innen wis­sen das ganz genau, denn sie haben als Ex­pert*innen für das Milch- und Über­gangs­ge­biss einen geschul­ten Blick.

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