Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

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Foto: Irina Schmidt/AdobeStock

Hausaufgaben-Tipps für Eltern

„Hausaufgaben … dienen der Festigung und Vertiefung des im Unterricht Erarbeiteten sowie der Vorbereitung auf die Arbeit in den folgenden Unterrichtsstunden. Sie sollen zu selbständigem Arbeiten hinführen und befähigen“ und „ohne fremde Hilfe“ von den Schülerinnen und Schülern bewältigt werden, so eine Verwaltungsvorschrift des Brandenburgischen Bildungsministeriums. Wie sieht die Realität in den Familien aus?

Hausaufgaben seien ein dauerhaftes Reizthema, so Maren, Mutter zweier Söhne im Grundschulalter. Teilweise würden sie während der Hortzeit erledigt, einiges bliebe aber doch zu Hause zu tun. Die Jungs seien ihr da zu gelassen, erzählt Maren. Mitunter würden sie ihr nicht mal mehr erzählen, dass sie sich auf einen Test vorbereiten müssten. Maren fragt sich, ob sie zu massiv eingreift und ihre Söhne damit nervt. Sollte sie die Dinge mal für eine Weile dem Selbstlauf überlassen? Oder doch eher noch mehr Struktur für das Vorbereiten und Lernen zuhause schaffen? Die Jungs noch mehr kontrollieren?

Seit es Hausaufgaben gibt, ist ihr Nutzen umstritten. Ob die zusätzliche Arbeit am Nachmittag einem Kind hilft oder nicht, ist für die aktuelle Situation allerdings unerheblich. Hausaufgaben sind an den meisten Schulen ein verbindlicher Bestandteil des Schulalltags und müssen erledigt werden. Am besten klappt das mit der entsprechenden Motivation des Kindes. Das Nachhilfeinstitut „Lernwerk“ hat einige nützliche Tipps zusammengestellt, die Denkanstöße geben können. Drei wichtige Punkte sollen hier zitiert, weitere Gedanken können auf www.lernwerk.de nachgelesen werden.

Tipp 1: Vorbild sein

Motivation ist immer Eigenmotivation. Druck auszuüben, hilft deshalb nicht weiter. Besser ist es, mit dem eigenen Verhalten ein Vorbild zu sein. Wenn dein Kind für die Schule arbeitet, setze dich dazu und mache deine eigenen Hausaufgaben: die Steuerklärung vorbereiten, einen Brief schreiben oder Kartoffeln schälen. Arbeite konzentriert und zielorientiert an deiner Aufgabe und mache möglichst nicht mehrere Dinge gleichzeitig. Zeige dich selbst motiviert. Sage dir und deinem Kind „Ich will das tun!“ und nicht „Ich muss …“.

Tipp 2: Interesse zeigen

Interessiere dich ehrlich für die schulische Arbeit deines Kindes. Unterhaltet euch über Inhalt, Hintergrund und Sinn einer Aufgabe. Beklagt sich dein Kind zum Beispiel über die Langweiligkeit seines Referatsthemas, so zeige dein Verständnis für seine Meinung und stelle Fragen zum Thema. In dem Moment, in dem ein Gespräch beginnt, können sich die Motivationskräfte des Kindes entfachen, selbst wenn die Aufgabe wirklich nicht den Interessen des Kindes entspricht. Mit seinen Eltern in Kommunikation zu treten, über welchen Inhalt auch immer, spornt ein Kind an. Dies gilt nicht für eine im Interviewstil geführte Unterhaltung, die Kritik zum Inhalt hat, sondern für den gleichberechtigten Dialog.

Tipp 3: Helfen nur auf Anfrage

Selbstständigkeit führt zu Selbstwirksamkeit. Selbstwirksam sein, das heißt, seine Aufgaben zu schaffen, führt zu Motivation. Erledigt also ein Kind seine Hausaufgaben selbst, sollten Eltern sich die Frage „Hast du schon Hausaufgaben gemacht? Lass mich mal sehen!“ sparen. Will man die Selbstmotivation eines Kindes erhalten, sollte man im Gegenteil in etwa Folgendes sagen: „Prima, dass du deine Schulaufgaben schon erledigt hast. Dann haben wir jetzt schön Zeit für …“. Kontrollieren und Kritisieren der Hausaufgaben sowie aufgedrängte Hilfe und Streit um die Schule sind die häufigsten Fehler, die Eltern machen. Demotivation von Kindern ist die Folge.
Quelle: www.lernwerk.de/service/elternratgeber/motivation-in-der-schule

Hier findet sich auch die Antwort auf Marens Frage: Soll sie ihren Söhnen mehr Eigenständigkeit zugestehen, sie auch mal scheitern lassen, um langfristig ihre Selbständigkeit und Motivation zu stärken? Ja, das sollte sie. Auch wenn es schwerfällt. Nur so werden die Jungs lernen, sich für ihre Aufgaben zuständig und letztendlich selbstwirksam zu fühlen.

Maren hat sich vorgenommen, in Zukunft zwar für die schulischen Belange ihrer Söhne da zu sein, aber ihr Tun nicht mehr zu bestimmen. Das möchte sie nun Schritt für Schritt ihren beiden Jungs überlassen. Sie ahnt, dass es auch für sie selbst ein Lernprozess werden wird.

Konzentration durch Pausen

Was tun, wenn es deinem Kind schwerfällt, sich längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren, dranzubleiben, Aufgaben am Stück zu erledigen? Nicht immer ist wirkliche Motivation, also Lernlust, vorhanden, die die Aufmerksamkeitsspanne und den Eifer erhöhen würde. Beobachtet ihr, dass euer Kind mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache ist, unterbrecht es nicht. Fällt ihm die Konzentration schwer, legt rechtzeitig kleine (circa eine Minute lange) Pausen ein, das heißt, euer Kind steht etwa alle fünf Minuten auf, geht mehrmals durch das Zimmer oder um den Tisch oder macht fünf Kniebeugen. Das aktiviert den Blutkreislauf und die Denkfähigkeit wird gefördert.

Besonders zappeligen Kindern helfen kurze Kraftübungen: Auf dem Stuhl sitzend mit beiden Händen seitlich unter die Sitzfläche greifen und diese mit aller Kraft „nach oben ziehen“, dabei fünf Mal tief atmen. Nun die Arme ausschütteln. Dann die Hände seitlich neben den Oberschenkeln auf die Sitzfläche aufstützen und diese „nach unten drücken“, danach wieder die Arme ausschütteln.

Minipausen sparen letztendlich mehr Zeit, als sie erfordern.

Aus PotsKids! Februar 2021

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