Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

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Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

Foto: clipdealer.de

Ich geh doch nicht mit jedem mit!

Ein Fremder spricht ein Kind auf dem Schulweg an und fordert es auf, ihm zu folgen. Er lockt wahlweise mit Süßigkeiten oder Kätzchen oder droht, dass die Mama böse würde, wenn das Kind nicht mitkäme …

Wie kann man Kinder sensibilisieren, ohne sie zu verängstigen und in Panik zu versetzen? Zunächst einmal ist wichtig zu bedenken, dass 90 Prozent der Missbrauchsfälle in der Familie und im engen Umfeld der Kinder geschehen. Daher reicht es nicht, vor „Fremden“ zu warnen. Außerdem funktioniert die Warnung vor einem Menschen, der kleine Kätzchen als Mittel benutzt, nicht, wenn das Kind jemandem begegnet, der mit süßen Kaninchen oder einem tollen Baumhaus lockt. Der beste Schutz für Kinder ist ein gesundes Selbstbewusstsein und eine klare und offene Absprache zwischen Eltern und Kindern.

Hier einige Tipps, die wir in Zusammenarbeit mit der Polizei Potsdam zusammengetragen haben:

  • Die erste Regel ist, dass Kinder immer nur in Absprache mit ihren Eltern mit jemandem mitgehen, egal ob derjenige „fremd“ ist oder nicht, denn irgendwie ist der nette Nachbar ja auch nicht fremd, oder?
  • Nicht nur Männer sind Täter! Kinder sollten auch nicht mit fremden Frauen, Jugendlichen oder auch Kindern mitgehen. Letztere könnten auch als „Lockvogel“ eingesetzt sein. 
  • Wenn möglich, sollten Kinder mindestens zu zweit unterwegs sein. Gut ist es, wenn die Kinder sich bewusst sind, dass sie aufeinander achtgeben sollen, also auch zum Beispiel bei einem Streit zusammenbleiben.
  • Man kann sein Kind ermutigen, sich Hilfe zu holen, wenn es Angst vor jemandem hat oder auch nur unsicher ist. Es kann bei einem Haus klingeln oder Passanten um Hilfe bitten. Laut werden ist gut.
  • Kinder, die autoritär erzogen werden, haben schlechtere Karten, wenn sie von Unbekannten angesprochen werden. Schließlich müssen sie Erwachsenen ja gehorchen. Starke Kinder dürfen auch zuhause ihre Bedürfnisse ausdrücken und „Nein“ sagen, wenn Sie etwas nicht möchten.
  • Ein offener Umgang mit Körperlichkeit und dem Thema Sexualität schützt die Kinder am besten. Es ist wichtig, dass ein Kind weiß, dass es selbst bestimmen darf, wer es anfasst und wer nicht.
  • Kinder sollten nie an ein Auto herantreten, wenn sie daraus angesprochen werden. Sie könnten problemloser hineingezogen werden.

Weitere Tipps und Hinweise sind unter www.polizei-beratung.de zu finden. Auf www.kinderwache.de gibt es Spiel- und Infoangebote für Kinder – und ganz nebenbei üben sie auch noch die Notrufnummer 110.

Und hier noch ein Buchtipp!

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