Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

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Foto: Evgeny Atamanenko/AdobeStock

Tipps für einen ent­spann­ten Tagesabschluss

Jan (4) geht jeden Abend um 19.30 Uhr müde ins Bett und schläft nach dem Vor­le­sen gleich ein. Sei­ne ein Jahr älte­re Schwes­ter Mia dage­gen dreht abends noch mal rich­tig auf und es dau­ert lan­ge, bis sie ein­schla­fen kann – manch­mal ist es schon nach 21 Uhr, wenn sie zur Ruhe kommt. Nachts wacht sie oft noch mal auf und ist dann mor­gens ganz schön müde.

Kin­der sind ganz unter­schied­lich in ihren Ein­schlaf­ge­wohn­hei­ten. Man­che Kin­der brau­chen fes­te Struk­tu­ren, ande­re sind fle­xi­bler. Manch­mal reagie­ren Kin­der auch ver­stärkt auf äuße­re Umstän­de, die es ihnen erschwe­ren, den Tag los­zu­las­sen. Wir als Eltern kön­nen ein ein­schlaf­för­dern­des Umfeld schaf­fen. Hier ein paar Tipps, was man ver­su­chen kann, wenn das eige­ne Kind schwer in den Schlaf findet:

Zu aller­erst ein­mal ist da die Abend­rou­ti­ne, die hel­fen soll, den Tag ent­spannt aus­klin­gen zu las­sen. Sie muss nicht erst mit dem Zubett­geh-Ritu­al begin­nen. Für man­che Kin­der ist es sinn­voll, eine Rou­ti­ne schon beim gemein­sa­men Abend­essen zu haben. Es wird zusam­men geges­sen, noch mal über den Tag gere­det, was wer erlebt hat, was beson­ders schön war. Und auch was mor­gen ansteht, zum Bei­spiel, was es zum Früh­stück geben soll. Oder Klei­dung wird zusam­men raus­ge­legt für den nächs­ten Tag – hier mög­lichst kei­ne auf­re­gen­den The­men bespre­chen wie einen Arzt­be­such zum Beispiel.

Mela­to­nin ist ein Hor­mon, das unse­ren Schlaf-Wach-Rhyth­mus steu­ert und damit wich­tig für die Schlaf­qua­li­tät ist. Zum Abend­essen oder als Nach­tisch kann es daher mela­ton­in­hal­ti­ges Essen geben. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Milch, Joghurt, Sau­er­kir­schen, Wal­nüs­se, Bana­nen. Daher wohl auch der bekann­te Schlaf­trunk „War­me Milch mit Honig“. Auf der Sei­te der AOK fin­det man all­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen dazu: www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/schlaf/hausmittel-zum-einschlafen-im-check

Nach dem Essen soll­te es kei­ne auf­re­gen­den Akti­vi­tä­ten mehr geben, kei­ne Kis­sen­schlacht und auch kei­ne audio­vi­su­el­len Medi­en wie Fern­se­her, Smart­phone oder Tablet, denn die schnel­len Bil­der kön­nen durch ihre Rei­ze das müde Kind über­for­dern oder über sei­nen Müdig­keits­punkt hin­weg­brin­gen. Auch hemmt das blaue Bild­schirm­licht die Aus­schüt­tung von Melatonin.

Ein Punkt im Abend­ri­tu­al ist das Waschen/Baden/Zähneputzen und Schlaf­sa­chen anzie­hen – das Start­si­gnal, dass das Zubett­ge­hen nun kurz bevor­steht. Bei klei­nen Kin­dern kann ein Kuschel­tier die Rou­ti­ne beglei­ten, ist beim Vor­le­sen dabei und geht spä­ter mit ins Bett.

Das Kin­der­zim­mer kann für das Ins-Bett-Geh-Ritu­al schon abge­dun­kelt wer­den – mit Kuschel­licht. Und dann wird eine Run­de geku­schelt, eine ruhi­ge Geschich­te wird vor­ge­le­sen oder ein ruhi­ges Spiel gespielt. Puz­zeln oder Malen eig­nen sich gut.

Fes­te Schla­fens­zei­ten sor­gen für Struk­tur. Kin­dern, die nur schwer zur Ruhe kom­men, fehlt es manch­mal an fes­ten Struk­tu­ren. Es dau­ert aller­dings etwas, bis die inne­re Uhr des Kin­des sich auf DIE Schla­fens­zeit ein­ge­stellt hat.

Wenn dein Kind abends nicht zur Ruhe kommt, kann es sein, dass es über­mü­det und damit „über den Punkt“ hin­weg ist, an dem es von sich aus schla­fen wür­de. Kin­der, die über­mü­det sind, quen­geln, wei­nen, sind schreck­haft oder sehr laut, haben Schluck­auf, zie­hen sich selbst an den Haa­ren oder reagie­ren gar nicht mehr rich­tig auf Anspra­che. Rote und gla­si­ge Augen sind auch ein Hin­weis auf Über­mü­dung. Dann soll­te dein Kind frü­her ins Bett gebracht wer­den, denn ist es erst ein­mal über­mü­det, dreht es wegen der aus­ge­schüt­te­ten Stress­hor­mo­ne auf. Auch schre­cken über­mü­de­te Kin­der nachts häu­fi­ger auf, weil die Stress­hor­mo­ne noch in ihrem Kör­per aktiv sind. Ist dein Kind erst ein­mal über­mü­det, braucht es etwas Geduld und eine ruhi­ge Umge­bung, bis es wie­der zur Ruhe kommt. Selbst Spiel­uh­ren und Mobi­les kön­nen ein­fach nur wei­te­re Rei­ze sein, die erneut Stress ver­ur­sa­chen. Viel­leicht hilft Kör­per­kon­takt, ruhi­ges Kuscheln oder auf dem Arm tra­gen – je nach Alter.

Wenn das abend­li­che Ein­schla­fen sich zu einem ech­ten Pro­blem­feld aus­wächst, soll­te man sich Unter­stüt­zung beim Kin­der­arzt oder in einer Bera­tungs­stel­le holen. Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zum The­ma Schla­fen fin­det ihr auch auf der The­men­sei­te von Pots­Kids! unter der Kate­go­rie „Fami­li­en­le­ben“ im Inter­net: potskids.de/themen. Dort erklärt unter ande­rem der Chef­arzt der Kin­der- und Jugend­kli­nik am Kli­ni­kum West­bran­den­burg, Prof. Dr. Tho­mas Erler, in sechs Arti­keln eini­ges zum The­ma Schlaf vom Baby­al­ter bis zur Pubertät.

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