Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

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Das Familienmagazin für Potsdam und Umgebung

Das Haus der Zukünfte entdecken

In unserer Rubrik „Angeschaut & Ausprobiert“ seid ihr eingeladen, mit Freund:innen oder der ganzen Klasse mitzumachen und Potsdamer Museen, Kulturhäuser, Orte für Kinder oder ganz besondere Veranstaltungen zu erkunden. Wer zwischen 8 und 12 Jahren alt ist und Lust dazu hat, meldet sich per E‑Mail bei uns: ausprobiert@potskids.de.
Diesmal waren wir im Futurium in Berlin und haben uns dort für euch umgeschaut.


Text & Fotos: Tina Hoffmann

3.200 Quadratmeter auf drei Etagen erwarten große und kleine Besucher:innen des Futuriums in Berlin-Mitte. Zu entdecken gibt es die mögliche Welt von morgen und die Erkenntnis, dass wir alle sie gestalten. Fanny (8) hat sich in der Zukunft umgesehen.

Begrüßung mit Roboter

Schon von außen macht der eckige Glasbau einiges her, jedenfalls sieht er sehr zukünftig aus. Als wir im Obergeschoss ankommen, begrüßt uns ein Roboter. Sein Name ist Pepper und er gibt uns eine kurze Einweisung in die Ausstellung. Er erklärt uns auch die Armbänder, die man sich dort am Eingang nehmen kann. Sie enthalten einen Chip, über den man an vielen Stationen Fragen beantworten kann – die gesammelten Antworten kann man dann am Ende von der Zukunfts-Maschine auswerten lassen. Definitiv eine tolle Idee, die Fanny als Challenge akzeptiert und direkt auf die Suche nach Fragen geht.

Interaktive Gedankenspiele

Das Prinzip der Ausstellung wird schnell klar. Spielerisch und interaktiv heißt es hier: mitdenken und mitmachen. Dabei werden unterschiedliche Bereiche abgedeckt von Tieren und Umwelt über Menschen und Gesellschaft bis hin zu Technik. Wir starten mit dem Raum „Unterwegs und überall zuhause – eine Utopie?“. Hier werden Grenzen und Nationalstaaten hinterfragt. Wie ist die eigene Meinung dazu? Mit Schnüren kann man seine Antworten auf ein paar Denkanstöße visualisieren, in dem man sie bei „Ich stimme eher zu“ oder „Ich stimme eher nicht zu“ einhakt. Thematisch passend machen wir mit dem Raum „Begrenzte Bewegungen“ weiter. Hier drehen wir zunächst ein Rad, um einen Code zu erhalten. Mit diesem können wir dann einen passenden Safe öffnen, den man allerdings zuerst finden muss. Ist er geknackt, gibt es Infos zu Reisepässen, Reisefreiheit und anderen Dingen, über die sich Kinder in Deutschland wahrscheinlich eher selten Gedanken machen. Der Denkanstoß hier: Sollte jedem Menschen bei der Geburt per Zufall eine Nationalität und der entsprechende Reisepass zugelost werden? Nach so vielen Infos gehen wir erstmal eine Runde schaukeln. Schuhe aus, rein in den Hängesessel und los.

Worauf kann ich verzichten?

Danach widmen wir uns den Themen Konsum und Umwelt. Fanny schreibt mit Kreide an eine große Tafel, worauf sie niemals verzichten könnte: Familie. Nichts Materielles, da freut sich das Mutterherz! Anhand von zehn Fragen wie, ob man ein Auto hat, wird dann grob ermittelt, wie es um den eigenen Konsum und CO2-Verbrauch steht. Wir bekommen als Einwohnerinnen der Verzichtsrepublik ein „Bravo“. Aber könnten wir trotzdem noch mehr verzichten? Wir denken darüber nach.

Forschung für die Zukunft

Wir machen uns auf in Richtung Forschung. Fanny bleibt bei einem Chip hängen, aus dem Pilze wachsen. Ein „Fungal Computer“. In Zukunft könnten Myzelien, also Pilzgeflechte, das Silizium in Computern ersetzen und rechnen, Daten speichern sowie Informationen leiten. „WOW! Das muss ich unbedingt Papa erzählen!“, ruft sie begeistert (… was sie zuhause übrigens auch sofort getan hat).

Unsere Welt der Zukunft

Draußen ist es inzwischen dunkel und die Ausstellung ist jetzt richtig schön leer. Darum will Fanny nochmal ausgiebig schaukeln, bevor wir unsere Armbänder auswerten lassen. Dafür gehen wir in den dritten Stock, wo wir unsere Armbänder in die Zukunfts-Maschine stecken. Es rattert und knattert und dann spuckt sie für jede von uns eine Karte aus. Fannys Karte ist grün, voller Natur und meine? Ziemlich grau, trist und hässlich. Sie freut sich tierisch. Ihr gefällt, was sie geschaffen hat, und sie lacht über meine zukünftige Welt. Wie das denn sein könne? Das frage ich mich wirklich auch. Ausgerechnet ich. Da muss ich wohl nochmal in mich gehen. Was die Ausstellung definitiv geschafft hat: zum Nachdenken anregen. Noch tagelang kamen in unseren Gesprächen immer wieder Themen und Fragen auf, die mit dem Futurium zu tun hatten. Und genau darum geht es ja.

Für wen eignet sich das Futurium?

Die Ausstellung eignet sich für Kinder ab dem Grundschulalter, die bestenfalls auch schon gut lesen können. Wir haben in zwei Stunden längst nicht alles schaffen können, man kann das kostenlose Museum also auch gut mehrmals besuchen. Es gibt zudem noch viele (teilweise kostenpflichtige) Zusatzangebote wie einen Au­dio-­Guide, Familienführungen, eine Escape-Rallye ab 16 Jahren und das Futurium Lab im Untergeschoss, wo man experimentieren und erfinden kann. Ab April öffnet über den Sommer außerdem der Skywalk mit einer schönen Aussicht über die Umgebung.

Futurium, Alexanderufer 2, 10117 Berlin, futurium.de

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